zum Wechselsprechen und Signalisieren
Beschreibung, Anwendung und Wirkungsweise
Aufgabe der eigensicheren Lautsprechanlage L111 ist die lautstarke Verständigung und Signalisierung im Steinkohlenbergbau, z. B. für
Gurtförderer
Einschienenhängebahnen
Seilbahnen
Kulibahnen
Die L111-Anlage ist eine preiswerte Lautsprechanlage. Sie ist in der Kategorie / Zündschutzart I M 2 EEx ib I ausgeführt.
Die Stromkreise der Lautsprechanlage L111 sind durch das bzw. die speisenden Netzgeräte bestimmt und entsprechen der Kategorie I M 2,
Zündschutzart EEx ib I.
Die nach dem Abschalten der Netzgeräte (im Falle von erhöhtem Grubengasgehalt) in Funktion bleibenden eigensicheren Stromkreise der Anlage, das sind die aus den Akkumulatoren der Sprechstationen gespeisten Wechselsprech -
(NF) Stromkreise und deren Verbindungsstromkreis / Tonfrequenzstromkreis (Adern WL1 und WL2 der Stammleitung), entsprechen dann der Kategorie I M 1, Zündschutzart EEx ia I.
Der Tonfrequenz-Stromkreis (a, b)
entspricht der Kategorie I M 1, Zündschutzart EEx ia I.
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Lautsprechsystem L111 |
- Modularer Anlagenaufbau
- Robuste Technik
- 4-adrige Systemleitung
- Polungsunabhängig
- Töne für Stopp-Bestätigung, Anlaufwarnung und WL-Leitungsfehler
- Verschiedene Anlaufwarntöne
- Stromversorgung 12 VDC
- Funktionsbereich, der Systemleitungen 8…12 VDC
- Überprüfung bei M 8 VDC
- Ladekontroll-LED
- Akkumulator 8,4 V, 200 mAh
- Hohe Lautstärke 105 dB(A)
- Gute Silbenverständlichkeit
- Sprechtaste, Signaltaste, Zentralruftaste
- NF-Sendepegel -6 dB
- Lautstärke regelbar
- Mikrofon regelbar
- Überwachung mit Endglied
- Versionen mit Steckverbinder
- Anschluss für Zentrale über Tage
Arbeitsweise
Die eigensichere Lautsprechanlage L111 wird linienförmig aufgebaut, wobei die einzelnen Anlagenkomponenten über die 4-adrige Systemleitung (z.B. L2YY(Q)Y 2x2x 1,5mm 2) miteinander verbunden werden.
Die Hauptstation L11-H2 bildet den Anfang der Systemleitung und versorgt alle an dieser Leitung angeschlossenen Geräte mit Strom, der von dem an die Hauptstation L11-H2 angeschlossenen Netzgerät Typ NG3-12ib geliefert wird. In der Hauptstation L11-H2 erfolgt ebenfalls der Anschluss der Leitungen zur Steuerung der Anlaufwarnung und der Anschluss der Leitungen zur Kopplung der L111-Anlage an ein WL200-Vermittlungssystem oder anderen WL-Anlagen zur Bildung eines Kommunikationssystems mit segmentweiser Anlaufwarnung.
Die Hauptstation L11-H2 überwacht die WL-Leitung auf Leitungsbruch und erzeugt die erforderlichen akustischen Signale für "WL-Leitung gestört" und "Anlaufwarnung", die über das Systemkabel an die vorhandenen Sprechstationen weitergeleitet und von diesen lautstark abgestrahlt werden.
Das Endgerät L11-E2 bildet den Abschluss der Systemleitung. Zwischen Hauptstation L11-H2 und Endgerät L11-E2 können folgende Geräte in beliebiger Reihenfolge eingeschleift werden:
Sprechstationen LV 30 mit zwei Lautsprechern Signaltaster LST 12 zur Aussendung des Signaltones (1980 Hz / -6 dB).
Die Anzahl der Geräte, die innerhalb eines Versorgungsabschnittes in die Systemleitung eingeschleift werden können, ist auf max. 40 Stück LV30 und/oder LST12 begrenzt, wobei maximal 6 Versorgungsabschnitte zugelassen sind. Die DC-Adern der Systemleitung zwischen den Versorgungsabschnitten dürfen nicht miteinander verbunden sein.
Die max. Länge der Systemleitung eines Versorgungsabschnittes ist erreicht, wenn am Ende eine Versorgungsspannung von 8 V erreicht bzw. unterschritten wird und ist stark von der Anzahl der eingebauten Geräte abhängig, da diese über die Systemleitung gespeist werden.
Jede Sprechstation hat einen eingebauten Akkumulator, der über die Systemleitung ständig geladen wird.
Dieser Akkumulator ermöglicht einerseits eine hohe Lautstärke bei geringer Stromentnahme aus der Systemleitung und andererseits den vorübergehenden Notbetrieb der L111-Anlage bei Netzausfall bzw. Netzabschaltung.
Wird z.B. die Netzspannung infolge eines erhöhten Grubengasgehaltes abgeschaltet, so bleiben alle Sprechstationen durch ihren eingebauten, in der Schutzart EEx ia I - bescheinigten Akkumulator betriebsbereit.